Konfitüre oder Marmelade? Ernährung jenseits von Breitmaulfröschen
Der Fünfzehnjährige, ein englischer Schüler, ernährt sich seit elf Jahren von Marmeladenbroten. Einzige Ausnahmen sind Schoko-Cornflakes zum Frühstück und ab und zu ein Stück Schokoladenkuchen. Dazu trinkt er Milch. Sobald er etwas anderes isst, wird ihm schlecht - sagt er zumindest.
«Es ist wirklich schade, denn ich würde zu gerne Sachen wie Hamburger und Pommes frites essen», beteuerte er in der «Times». Die Zeitung rechnete aus, dass die von ihm vertilgte Marmelade den Kofferraum von 13 Autos füllen würde. Seie Schulfreunde nennen ihn nur den «Marmeladen-Jungen». Wenn Familie Flatman einmal im Restaurant essen geht, müsse sie vorher immer fragen, ob sie für Craig ihre eigenen Brote mitbringen darf.
Seine Eltern hätten lange alles Mögliche versucht, um ihn auf einen anderen Geschmack zu bringen. Aber inzwischen hätten sie sich damit abgefunden: Es schade ihm ja anscheinend nicht. Abgesehen von Kinderkrankheiten wie Windpocken war Craig nach Aussage seiner Eltern immer gesund. Er hat noch nicht mal eine Zahnfüllung und auch keine Probleme mit Übergewicht: Für seine 1,84 Meter ist er mit 69 Kilogramm eher dünn.
Seine ungewöhnlichen Ernährungsgewohnheiten gehen wohl auf die frühe Kindheit zurück: Als Baby verweigerte er den Umstieg auf feste Nahrung. Das Einzige, das er schließlich herunterbekam, war Brot mit Zucker, später mit Schokobelag und dann mit Marmelade. Der Arzt Thomas Stuttaford wies in der «Times» darauf hin, dass es wichtig sei, Babys im Alter zwischen sechs und zehn Monaten nicht nur an möglichst viele Geschmacksrichtungen, sondern auch an Nahrung von unterschiedlicher Konsistenz zu gewöhnen. Nur Marmeladenbrote zu essen, könne auf Dauer nicht gesund sein - es fehlten wichtige Vitamine.
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