Sonntag, November 15, 2009
Auf dem Wochenplan des Mittagstisches schräg gegenüber für Mittwoch "Lachfisch mit Kartoffeln und Dillsoße" entdeckt. Könnte lustig werden.
Sonntag, November 08, 2009
Großartige Musik für neugierige Ohren (X)
Dampf kringelt sich über heißem Tee, die ersten Spekulatius des Jahres linsen verstohlen vom Teller aus dem Fenster und sehen Blättern zu, die aus Baumkronen segeln. Herbstzeit, Zeit für gute Musik. Und so krabbelt auch die alte Tradition dieser Seite wieder aus der Schublade, gefischte Klangperlen zu teilen. Diesmal in einer durchweg stillen Etappe, herbstzeitlose Musik, wenn man so möchte.
Vor geraumer Zeit schon einmal angepriesen, kommen Lewis & Clarke hier noch einmal zu Ehren mit ihrer zauberzarten, weltversunkenen, wunderbaren Ballade Before it breaks you. Bis heute findet ihr Album "The blasts of holy birth" den Weg hierher nur über Umwege. Zu Unrecht.
Mehr Aufmerksamkeit verdient hätte auch Gary Jules, der nur kurz in den Blickpunkt schwirrte mit seiner Coverversion der Tears For Fears-Nummer "Mad world" vom Donnie-Darko-Soundtrack. Doch gibt es bei ihm weit mehr Schönes und Stilles zu entdecken, wie Falling awake und Wichita aus den Daytrotter-Sessions beweisen.
Zu den spannendsten und cleversten Klangtüftlern des Jahres gehören auch Grizzly Bear mit ihrem neuen Album "Veckatimest". Als Kostprobe servieren wir hier Cheerleader.
Ebenso prachtvoll und erfrischend erkundet Patrick Watson auch auf seinem neuen Album "Wooden arms" die stillen, düster-verträumten Seiten der Klangwelt. Hier gibt's Tracys waters auf die Ohren.
Einen großen Wurf haben auch The Antlers in diesem Jahr mit ihrer Scheibe "Hospice" gelandet. Begeisternd prächtig singen sie über Krankenhausbetten wie in Shiva, über Zahlen wie in Two oder den perfekten Moment zum Gehen, bevor alles zu spät ist wie in Kettering.
Mit Kennerlobhudeleien überschüttet worden sind auch Mumford & Sons für ihre Folkperle "Sigh no more", die unter einem Hauch alter Patina mit Kontrabass, Banjo Schwung aufnimmt. Hier gibt es Little lion man zu entdecken.
Eine Welle der Stille brandete infolge des Debüts von Kings Of Convenience zu Beginn des Jahrzehnts. Der Albumtitel "Quiet is the new loud" ist das lyrische Paradoxpendat zu "Dumm aber schlau" von Das Bo, bei allem musikalisch aber weit nahrhafter. Fünf Jahre nach ihrem letzten Album sind die Skandinavier nun wieder mit neuen Liedern aus der Deckung gekommen. Im Klangkosmos hat sich wenig geändert, doch wie schön beschwingte Stille sein kann, zeigt auch Boat behind einmal mehr.
Das gilt haargenauso für Chris Garneau, der mit "El radio" just wieder auf dem Markt ist. Hier gibt es jedoch einen Sprung zurück zum herrlichen Vorgänger, "Music for tourists" mit der Nummer Not nice.
Als Abschluss des stillen Herbstliederreigens gibt es noch Flume des famosen Bon Iver.
Labels: Oles Musiktipps
Mittwoch, November 04, 2009
Federviehverständnis
Als Kind haben wir oft davon geträumt , die Laute der Tiere zu entschlüsseln. Annähernd erfolglos. Doch die jüngste Reise nach Kroatien hat uns vielleicht wenigstens Hühnern und Hähnen ein wenig angenähert. Denn "Bok" heißt auf Kroatisch "Hallo" und "Tschüs" zugleich, während "Kikiriki" die kroatische Bezeichnung für Erdnüsse ist. Wenn Hühner also "Bokbokbok" gackernd über den Hpf wuseln, so begrüßen und verabschieden sie sich oder Gäste womöglich unentwegt. Und Hähne, die auf dem Misthaufen frühmorgens "Kikiriki" krähen, haben eigentlich nur einen Jank auf salziges Knabberzeug. Wer weiß? Vielleicht schlittert der Bollerwagen der Fantasie mit dieser kroatischen Idee auch auf einen schlammigen Pfad, und wir sind weit weg vom Verständnis des lieben Federviehs, und dem käme unsere Theorie reichlich spanisch vor.