Montag, August 11, 2014

Purpur



Die Wolken waren längst geborsten, hatten das Land überschüttet, die Straßen für Momente in Kanäle verwandelt und Spaziergänger in wildfremde Hauseingänge getrieben, da brach sich das Licht und der Himmel verwandelte sich in seltsames Purpur...

7 Wortmeldung(en):

Anonymous nachtschwester meint...

Wunderschön, lieber Ole, mit welchem Gerät machst du das?
(Bitte sag, es ist analog, mit Filter und Velvia??)

12/8/14 02:09

 
Blogger Oles wirre Welt meint...

Liebe Nachtschwester, ich könnte hier ne freundschaftliche Gefälligkeitsflunkerei einflechten... und sagen: Jo, analog. Wäre aber gelogen. Meine alte, treue Nikon F3 tut zurzeit nicht mehr so recht. Diese Bilder sind mit meiner Canon 5D Mark 3 entstanden... digital. Ohne Velvia.

12/8/14 10:11

 
Anonymous nachtschwester meint...

Na gut, in diesem Fall heiligt der Zweck wohl die Mittel. ;)

12/8/14 12:26

 
Blogger Oles wirre Welt meint...

Ich bin an dem Punkt inzwischen auch pragmatisch. Meine heutige Kamera bietet was kreative Möglichkeiten betrifft noch einen weit riesigeren Fundus, wenn man den zarten Flaum nostalgischer Gedanken vorsichtig beiseitestreicht. Es ist etwas völlig Anderes. Vielleicht Beliebigeres, weil dieselbe Aufnahmesituation oft zigfach wiederholt werden kann, weil die Digitale Dunkelkammer jenseits fotografischen Könnens verflixt viel möglich macht... weil es nicht mehr dasselbe ist wie früher, als man vorfreudig den Film ins Labor gab (bei Farbe) oder direkt selbst in der Dunkelkammer dem Gelingen der Abzüge entgegenfieberte... dafür hat's jetzt andere Vorzüge. Am Ende zählt für mich, dass was Schönes dabei herauskommt. Das geht definitiv auch mit der neuen Technik. :)

12/8/14 12:37

 
Anonymous nachtschwester meint...

Gilt.

Ich bin allerdings auf dem umgekehrten Weg und habe wieder mit Film angefangen -weil es nämlich schön ist, sich aus der Spirale immer neuen technischen Schnickschnacks auszuklinken, wo doch die Kameratechnik in den 60ern ausgereift war und die besten Fotografen damit die besten Bilder gemacht haben, weil Film haltbarer ist als elektronische Speichermedien, weil die Bildqualität einer anderen Dimension angehört, weil Film kostet und kostbarer ist und für das einzelne Bild mehr Konzentration verlangt, weil man vor der Entwicklung nie sicher sein kann, was man kriegt, weil ich mich neulich so gefreut habe, die Negativsammlung meines Vater durchzublättern, aus der ich noch in 50 Jahren Fotos reproduzieren kann, die ich aus meiner Kindheit kenne - über eine Speicherkarte oder Festplatte kann man sich nicht so freuen - weil all die fabelhaften SLRs (eine schwarze Pentax LX! eine Olympus Pen FT!) und Messsucherkameras aus den 60ern und 70ern zu Hauf vorhanden und für wenig Geld zu kaufen sind und nicht ungeliebt verrotten sollen - auch Nikon F3s. Und wenn ich erst anfange, nachzudenken, hört dieser Satz überhaupt nicht mehr auf.

Es ist jedenfalls weit mehr als ein zarter Flaum für mich:)

12/8/14 23:56

 
Blogger Oles wirre Welt meint...

Ich seh' all Deine Argumente, und ich hab' darauf ebenso Lust. Fotografieren ist oft hektischer geworden... ich denk das immer wieder etwa bei Konzerten. Wo früher Fotografen mit analogen Objektiven und mit Filmen, die mit Glück 400 oder 800 ASA hatten, wie Raubtiere auf den einen perfekten Moment gewartet haben, Schärfepunkte erahnend... stehen heute die Jungs (ich bin da sicher oft nicht anders), reißen die Blende auf, schrauben die ISO-Zahl auf irgendwas zwischen 1000 und 6400 und dann rattattattattattattattatt, Serienbildmodus, 6000 Fotos am Ende des Abends, tolle dazwischen, aber vom Konzert wenig mitbekommen, und viel der Technik überlassen...

Ich mag die Entschleunigung des Analogen sehr. Was die Bildqualität betrifft: Da kann man jetzt streiten. Wenn man jetzt höchstauflösende Objektive (etwa das 50er oder 35er der neuen Sigma "Art" Serie) vor ne Analoge spannte, könnten da nochmals verblüffendere Ergebnisse zu Tage treten... aber es ist doch vieles dem Film überlassen, und da ich auch sehr gern mit Available Light arbeite, auch in dunklen Räumen, kann man das grobe Korn der Filme lieben, aber da gewinnt digital für mich in Punkto Bild-Qualität klar (sofern man das als Farbechtheit, Schärfe, Klarheit definiert).

Generell liebe ich meine beiden Canon 5er und die dazugehörigen Objektive schon sehr. Und in meinem Fall - als Text- und Fotojournalist - brauche ich die Schnelligkeit auch, bin aufs schnelle Überprüfen und die direkte Überspielbarkeit angewiesen.

Ich finde, beides hat ganz fantastische Seiten, ich möchte mich nicht einmal auf eine der beiden schlagen (ohne zugleich aber indifferent zu sein): Ich liebe Fotografie generell.

13/8/14 00:41

 
Anonymous nachtschwester meint...

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13/8/14 22:47

 

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