Donnerstag, Dezember 23, 2010

Frohe Weihnachten


Gesegnete Tage, Euch! Zauberschöne Tage voll wunderbarer Momente, mit glänzenden Augen vorm Weihnachtsbaum, wenn das Papier ratscht und raschelt, während neugierige Finger es von den Geschenken zupfen. Mit begeisternden, knusprigen Festschmäusen, ohne allzuviel Stress, ohne frustige Stunden im Frost auf vereisten und zugeschneiten Überlandstraßen. Lasst es Euch gut gehen! Frohe Weihnachten!

Sonntag, Dezember 19, 2010

Gewürzgespräche


Sobald er die Küche verlassen hat, stecken die Gewürze ihre Köpfe zusammen, tuscheln, tratschen, murmeln und gurgeln, lästern und schimpfen, wettern und säuseln und hecken Unsinn aus, den sie unbeobachtet verzapfen können.

Mittwoch, Dezember 15, 2010

Kleine Reise nach Schiermonnikoog

Einfach mal raus aus der Hetze der Tage, dem rastlosen Umherjagen, den glühenden Hirnwindungen, fort von den heißgelaufenen Telefondrähten. Dorthin, wo kaum mehr ist als die brausende Gischt der Wellen, die unendlich scheinende Weite des Strands. Sich von tosenden Herbststürmen durchschütteln lassen, Ballast in der Brandung vergessen, frischem Fisch zusehen, wie er im Fritierfett knusprig schmurgelt, aufatmen.

























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Samstag, Dezember 04, 2010

Der klammheimliche Troll

An den Hunger meiner Waschmaschine habe ich mich gewöhnt, nehme schulterzuckend zur Kenntnis, dass sie immer wieder Socken frisst. Und zwar immer genau so viele, dass ich eine ungerade Zahl aus ihrem Bauch klauben kann, nachdem sie die Fußkleider in schäumendem Wasser, gurgelnd und rumpelnd, umhergeschleudert hat. Wenn sie eine gerade Zahl Socken bekommt, mopst und verputzt sie einen oder drei, wenn sie einen ungeraden Haufen waschen soll, vertilgt sie vielleicht zwei. In jedem Fall achtet sie bei allem aber darauf, dass ungleiche Paare herauskommen. Mir macht das wenig, ich kenne das, und ich trage auch gern einmal verschiedenfarbige Strümpfe.

Fein wäre aber, wenn ich herausbekäme, wo der klammheimliche Stollentroll wohnt, der nicht nur immer wieder meine Haus- und Autoschlüssel verlegt, sondern auch meine Wintermützen und Handschuhe futtert oder versteckt. Davon habe ich weit weniger als Socken, umso bemerkbarer macht es sich aber - gerade jetzt, wo die Kälte klirrt, der Frost sich in die Poren beißt, die Hände klamm und steif werden und die Ohren ein so kräftiges Rot entwickeln, dass manche Tomate neidisch würde.