Samstag, März 03, 2018
Biestige Böen beißen, die Barthaare steifgefroren. Die Nacht ist vorgedrungen, während Du Dich der tiefsten Stelle des Landes näherst, fernab von allem. Unter den Sohlen knirscht das Eis, knackt, gnurpst, murmelt frostige Warnungen, Dich nicht zu sicher zu fühlen. Im fahlen Vollmondschimmer verblassen die Sterne, verstecken sich scheu und vor Kälte bibbernd. Du schlägst die Warnungen des Eises in den frostigen Wind, schreitest vorsichtig voran, kniest nieder auf den zusammengefrorenen Schollen, um neue Blickwinkel zu gewinnen, um das Dunkel ins Bild zu bannen. Und doch. Tief unter dem Eis wirbeln wärmere Ströme, haben es weichgespült, brodeln Faulgase, die die Deckschicht zerfressen, und plötzlich gibt die Kruste unter Dir nach, bricht weg, Dein rechtes Bein rutscht in eisige Fluten. Du reißt es heraus, der Stoff gefriert bei Graden weit unter Null im Nu, und während Du Dich zurück zum Auto schleppst, keckert das Eis, als lache es höhnisch und raune Dir zu: "Ich hab' Dich gewarnt!