Mittwoch, November 26, 2008
Erkältungen bewirken seltsame Hirnregungen. Geträumt, ich sei Barry White, habe ein Konzert auf der Köhlbrandbrücke gegeben, und dicke, dauergewellte Rentnerinnen wollten mich von der Bühne zerren.
Samstag, November 15, 2008
Zweifel, plötzlich.
Es gibt Momente, in denen wachsen Zweifel. Selbst wenn man sie rasch relativiert. Gemeinhin wuselst Du frisch und fit durch den Tag, und Du redest Dir unbeirrbar ein, noch mindestens jung und knackig zu sein. Auch im Hirn windet es sich gemeinhin geschmeidig. Und doch. Gerade nach harten Tagen senkt sich gern ein trüber Schleier über das Bewusstsein. Die Wahrnehmung ähnelt einer Satellitenschüssel bei schwerem Gewitter - hier und da dringt ein Signal durch und ein Bild flackert auf, ansonsten fegen blickdichte Schneewehen, krisselt das Bild, rauscht und zerrt es. Wie benommen schlurft man dem Feierabend entgegen. Ansätze von Gedanken zerfließen, wabern, mäandern ziel- und formlos, bevor sie greifbar werden. Die Schaltstationen im Hirn sind auf Standby geschaltet.
Beim Einkaufen hast Du Dich viermal daran erinnert, noch Schinkenwürfel kaufen zu wollen, biegst aber immer wieder in einen anderen Gang des Supermarktes, füllst den Einkaufswagen mit Dingen, die gar nicht auf der Liste standen - Fruchtgummi, Müllsäcke, Mango-Lassi oder Risotto-Reise. Am Ende räumst Du zig Sachen in den Kofferraum, merkst zu Hause angekommen aber, dass Du die wichtigsten Dinge vergessen hast, obwohl Du Dich doch noch mehrfach daran erinnert hast. Nix zu machen. Und am nächsten Morgen frühstückst Du, leicht matt, ein wenig angegrippt. Die Minuten zerrinnen, noch einen Schluck Kaffee, noch einen letzten Bissen Schwarzbrot mit Honig. Blick auf die Uhr: Huch, getrödelt. Eile ist geboten.
Jacke über, den Autoschlüssel gegriff... Moment. Der war doch gleich wo? Sonst steckte er doch immer. Gut. Dann also woanders. Aber wo? Auf dem Küchentisch? Nein. Im Mülleimer? Das wäre ja noch schöner. Im Bad? Nix zu sehen. Hattest Du gestern eine andere Hose an? Ja, aber der Hosentascheninhaltstransfer verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle. Sofa? Schreibtisch? Auf den Unterlagen? Unter den Unterlagen? Nix. Nirgends. Irgendwann dämmert Dir Böses. Eine letzte Idee. Du rennst nach draußen auf die offene Straße, wo Dein Auto parkt. Momente später schlägst Du Dir vor den Kopf, greifst Dir ans Herz, seufzst erleichtert auf. Und dann wachsen die Zweifel. Wie viel an den Ideen vom Jung- und Frischsein wohl dran gewesen sein mag, wenn man es schafft, den Autoschlüssel eine Nacht lang auf offener Straße im Kofferraum stecken zu lassen?
P.S.: Bevor ich es vergesse: Heute Abend ist wunderbare Lesung in Ginsheim, zu der ich leider aus Gründen nicht kommen kann. Hier können Neugierige aber das literarische Kleinod kaufen, das heute abend welturaufgeführt wird. Unter anderem finden sich darin mehrere Geschichten mit einem Herrn namens Wulnikowski, es gibt Großstadtdiamanten und klappernde Verkehrsschilder unter Zugtischen. Es gibt Damenausflüge im Zug und Zuckerkrümel auf Küchentischen. Wer mag, ist herzlich eingeladen, das Wagnis auf sich zu nehmen, "Sechs Herrengedecke und ein Sessel aus Plüsch" zu bestellen. Ich glaube, es lohnt. Ich selbst werde es mir auch besorgen. Und an einem Tag mit lichteren Momenten im Hirn durchlesen.
Beim Einkaufen hast Du Dich viermal daran erinnert, noch Schinkenwürfel kaufen zu wollen, biegst aber immer wieder in einen anderen Gang des Supermarktes, füllst den Einkaufswagen mit Dingen, die gar nicht auf der Liste standen - Fruchtgummi, Müllsäcke, Mango-Lassi oder Risotto-Reise. Am Ende räumst Du zig Sachen in den Kofferraum, merkst zu Hause angekommen aber, dass Du die wichtigsten Dinge vergessen hast, obwohl Du Dich doch noch mehrfach daran erinnert hast. Nix zu machen. Und am nächsten Morgen frühstückst Du, leicht matt, ein wenig angegrippt. Die Minuten zerrinnen, noch einen Schluck Kaffee, noch einen letzten Bissen Schwarzbrot mit Honig. Blick auf die Uhr: Huch, getrödelt. Eile ist geboten.
Jacke über, den Autoschlüssel gegriff... Moment. Der war doch gleich wo? Sonst steckte er doch immer. Gut. Dann also woanders. Aber wo? Auf dem Küchentisch? Nein. Im Mülleimer? Das wäre ja noch schöner. Im Bad? Nix zu sehen. Hattest Du gestern eine andere Hose an? Ja, aber der Hosentascheninhaltstransfer verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle. Sofa? Schreibtisch? Auf den Unterlagen? Unter den Unterlagen? Nix. Nirgends. Irgendwann dämmert Dir Böses. Eine letzte Idee. Du rennst nach draußen auf die offene Straße, wo Dein Auto parkt. Momente später schlägst Du Dir vor den Kopf, greifst Dir ans Herz, seufzst erleichtert auf. Und dann wachsen die Zweifel. Wie viel an den Ideen vom Jung- und Frischsein wohl dran gewesen sein mag, wenn man es schafft, den Autoschlüssel eine Nacht lang auf offener Straße im Kofferraum stecken zu lassen?
P.S.: Bevor ich es vergesse: Heute Abend ist wunderbare Lesung in Ginsheim, zu der ich leider aus Gründen nicht kommen kann. Hier können Neugierige aber das literarische Kleinod kaufen, das heute abend welturaufgeführt wird. Unter anderem finden sich darin mehrere Geschichten mit einem Herrn namens Wulnikowski, es gibt Großstadtdiamanten und klappernde Verkehrsschilder unter Zugtischen. Es gibt Damenausflüge im Zug und Zuckerkrümel auf Küchentischen. Wer mag, ist herzlich eingeladen, das Wagnis auf sich zu nehmen, "Sechs Herrengedecke und ein Sessel aus Plüsch" zu bestellen. Ich glaube, es lohnt. Ich selbst werde es mir auch besorgen. Und an einem Tag mit lichteren Momenten im Hirn durchlesen.
Mittwoch, November 05, 2008
Ein ungeschehener Morgen
Ich bin so seifenmüd' erwacht
Ich reibe mir die Augen.
Nach dieser allzu kurzen Nacht.
Sehnt nichts in mir nach Laugen.
Mein Laken gähnt und räkelt sich,
sagt: Musst Du selber wissen.
Ein Hemd raunt: Dich - so schmuddelich -
will ich nicht tarnen müssen.
In meiner Seele tobt ein Satz:
"Ich will das Bett nicht räumen!
Will lieber hier an diesem Platz
noch Stunden weiter träumen."
Ich reibe mir die Augen.
Nach dieser allzu kurzen Nacht.
Sehnt nichts in mir nach Laugen.
Mein Laken gähnt und räkelt sich,
sagt: Musst Du selber wissen.
Ein Hemd raunt: Dich - so schmuddelich -
will ich nicht tarnen müssen.
In meiner Seele tobt ein Satz:
"Ich will das Bett nicht räumen!
Will lieber hier an diesem Platz
noch Stunden weiter träumen."
Dienstag, November 04, 2008
Frisch gebucht
Mitten in die Stille kommt der Knall. Gewissermaßen. Zumindest gibt es Neuigkeiten, nachdem hier in den vergangenen Wochen nur Unsichtbares passiert ist. Hinter den Kulissen. Am kommenden Montag, 10. November, wird ein bisher noch nicht dagewesenes Buch namens "Sechs Herrengedecke und ein Sessel aus Plüsch" aus seinem Versteck hervorkommen und da sein.
Es ist rund 320 Seiten starkes Werk, in dem Kurzgeschichten von sieben Netzschreiberlingen vereint sind. Darunter auch knapp 30 Geschichten, die ich beitragen durfte. Hinzu kommen hervorragende Beiträge von MC Winkel, Frau von Welt, dem Grob, dem Taubenvergrämer, Herrn Erdge Schoss und dem famosen Herrn mit den 500 Beinen.
Die Geschichten sind nun ohne Netz und Doppelsteckdosen lesbar, manche von ihnen hat es in dieser Form im Internet auch nie gegeben.
Sie sind rasiert, entfilzt, entlaust worden, Falten sind geglättet worden, Speck wurde abgesaugt, sie wurden neu gefönt und geschminkt und sind somit, falls es sie je vorher gab, doch ganz anders - wahrscheinlich spannender und besser, vor allem aber in dieser Form mit ins Bett zu nehmen, können im Schein der Nachttischlampe, hinterm Fenster während trüber Herbstabende gelesen oder als Geschenk unter den Weihnachtsbaum gelegt werden.
Am 10. November erscheint das Werk, am 15. November gibt es auch die Premieren-Lesung in Ginsheim (siehe Banner rechts), auf der ich selbst leider verhindert bin.
Und heute gibt es nicht nur diese Neuigkeit zu verkünden, es gibt auch einen ersten optischen Vorgeschmack. Ein Trailer, der den neuen Bond beinahe (wenngleich nur beinahe) in den Schatten stellt. Dafür dürfte "Sechs Herrengedecke und ein Sessel aus Plüsch" literarisch die interessantere Variante sein. Wer eins (oder mehrere) bestellen mag, kann sich gern hierhin wenden.
Es ist rund 320 Seiten starkes Werk, in dem Kurzgeschichten von sieben Netzschreiberlingen vereint sind. Darunter auch knapp 30 Geschichten, die ich beitragen durfte. Hinzu kommen hervorragende Beiträge von MC Winkel, Frau von Welt, dem Grob, dem Taubenvergrämer, Herrn Erdge Schoss und dem famosen Herrn mit den 500 Beinen.
Die Geschichten sind nun ohne Netz und Doppelsteckdosen lesbar, manche von ihnen hat es in dieser Form im Internet auch nie gegeben.
Sie sind rasiert, entfilzt, entlaust worden, Falten sind geglättet worden, Speck wurde abgesaugt, sie wurden neu gefönt und geschminkt und sind somit, falls es sie je vorher gab, doch ganz anders - wahrscheinlich spannender und besser, vor allem aber in dieser Form mit ins Bett zu nehmen, können im Schein der Nachttischlampe, hinterm Fenster während trüber Herbstabende gelesen oder als Geschenk unter den Weihnachtsbaum gelegt werden.
Am 10. November erscheint das Werk, am 15. November gibt es auch die Premieren-Lesung in Ginsheim (siehe Banner rechts), auf der ich selbst leider verhindert bin.
Und heute gibt es nicht nur diese Neuigkeit zu verkünden, es gibt auch einen ersten optischen Vorgeschmack. Ein Trailer, der den neuen Bond beinahe (wenngleich nur beinahe) in den Schatten stellt. Dafür dürfte "Sechs Herrengedecke und ein Sessel aus Plüsch" literarisch die interessantere Variante sein. Wer eins (oder mehrere) bestellen mag, kann sich gern hierhin wenden.
Labels: Das Buch