Montag, Dezember 13, 2004

Der wiesionäre Visengrund und die max-imale Weitsicht

Sechzig Jahre ist es her, dass in Frankfurt die kritischen Theoretiker Max Horkheimer und Theodor Wiesengrund Adorno ihre "Dialektik der Aufklärung" fertiggeschrieben hatten.

Nicht weniges davon hat inzwischen den flusigen Staub der gedanklichen Überkommenheit angesetzt, manche Ideen gaben Anti-Ideologen russischen Raumfahrern zum Verklappen im Weltall an die Hand , vieles aber ist auch noch heute schlau, gescheit, interessant und brauchbar. Spannend ist zum Beispiel die Aktualität gerade des folgenden Zitats, wenn man es mit der heutigen Sündflut von Superstarfabriken und Castingshowmonsunen im Fernsehen in Bezug setzt:

"Jede Spur von Spontaneität des Publikums im Rahmen des offiziellen Rundfunks aber wird von Talentjägern, Wettbewerben vorm Mikrophon, protegierten Veranstaltungen aller Art in fachmännischer Auswahl gesteuert und absorbiert. Die Talente gehören dem Betrieb, längst ehe er sie präsentiert." (Horkheimer/Adorno: Die Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente. Fischer Verlag, Frankfurt am Main, 9. Auflage, 1993, S. 130)

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