Ma vue subjective sur la Provence (IV)
Was Björn stattdessen mag: Seinen Schäferhund Ayla, ein bisschen Computer spielen, Sailor Moon (er sammelt auch die Soundtracks und hat alle Folgen auf Video), Pizzabrötchen und den 1. FC Nürnberg.
Er sitzt allein auf dem Treppchen, das zur Telefonzelle führt. "Das Blöde daran ist nur: Sie haben den Zimmerschlüssel mitgenommen. So kann ich nicht rein und muss bis ein Uhr warten; dann müssen sie wieder zurück sein." Es ist halb elf. Hinter ihm steht eine Damenhandtasche. "Das ist nicht meine." Er hebt beinahe entschuldigend die Hände. "Die gehört Frau Schwanendorf, meiner Päda-LK-Lehrerin. Die wollte an der Rhône spazieren gehen, und als sie mich hier sitzen sah, bat sie mich, darauf aufzupassen." "Wieso lässt sie sie denn nicht im Zimmer oder nimmt die Tasche mit?" Schulterzucken.
Deswegen kann er jetzt auch nicht einmal auf eigene Faust in die Stadt gehen, um wenigstens ein wenig zu fotografieren und vielleicht doch noch jemanden aus seinem Kurs zu treffen. "Nicht; dass Du denkst, ich sein ein langweiliger Spiesser!", hebt er plötzlich an und wird ein wenig rot an den Schläfen.
"Gestern zum Beispiel war ich in der Stadt. Joschi und ich haben uns vor den Papstpalast gesetzt und jeder eine Flasche Orangina getrunken." "Und, war's schön da?" "Sehr nett. Und auch ein bisschen aufregend." "Was ist passiert?" "Es waren zwanzig Pferde da." "Und?" "Die haben da gestanden. Im Kreis. Und irgendwann haben ein paar von ihnen Äpfel auf den Boden gekackt. Da haben ihre Besitzer geflucht." "Sowas." "Und als wir gerade gehen wollten, fingen die Pferde an, im Kreis zu gehen."
2 Wortmeldung(en):
"Päda-LK" - das könnte erklären, warum Björn offensichtlich kein eigenes Leben hat. Traurig.
11/9/06 17:06
*vor-Mitleid-gegen-eine-halbe-Träne-ankämpf*
12/9/06 15:56
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