Turn the tables to the beatbox, baby
Zentnerweise in Scheiben gepresstes Vinyl lagerte in halboffenen Kartons auf Biergartengarniturtischen, phatte, bouncende Beatz ballerten aus den Boxen, mal "hiphoppig" oder "housig", mal bratzender Schranztekkno, dass die Membranen zu reißen drohten, mal geschmackvoll Überraschendes jenseits von allem. Das Besucherpublikum bot bezaubernde Selbstinszenierung at its best. Narzisstische Blicke aus mühlenradgroßen, regenbogenfarben schillernden Sonnenbrillen, funkelnde Propellerpiercings, strubbelige Gel-Gebirge, in knackenges pinkfarbenes Latex gezwängte, zum Takt wippende Brüste, am Zahnschmelz klebende Strass-Steinchen, die im Gegenlicht funkeln... It's a show! Auf der Bühne wurde gescratcht. Mit den Fingern. Dann mit der Nase, bis sie rot wurde und leichte Rillen schlug. Mit dem Turnschuh. Mit dem Hintern. Mit dem BMX-Rad auf der Schulter und dem Vorderreifen auf der Platte. Sechs CDs für zusammen unter zehn Euro ergattert. Nette Schnäppchen. Nach einigen basslastigen Wühltischstunden bouncten wir dann wieder nach draußen, um in die Stadt zu cruisen. Das Frühstück lag schon lange zurück und auch ein DJ-Flohmarktbesuchermagen will umsorgt sein.
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