Sonntag, Januar 09, 2005

Veni, dici, dismissi - oder: Die Welt zwischen Erwin und der Zebraspringspinne

Die Welt bleibt voller mysteriöser Nebel und kaum ergründlicher Rätsel. Eins davon ist, nach welchen Regeln der Kunst die Metereologen ihre Hochs und Tiefs mit Namen benennen. Das Sturmtief, das jetzt über uns hinwegjagte, hieß "Erwin". Ob sie nun kurz zuvor Loriots Lottogewinner Erwin Lindemann gesehen, das grandiose "Erwin mit der Tröte" von Volker Kriegel durchblättert oder eine alte Schalke-Doku mit Erwin Kremers gesehen haben - man weiß es nicht. Überlebenswichtig wäre eine Antwort nicht, spannend aber allemal.

Spannend bliebe auch die Frage, wie man am geschicktesten den Bogen schlägt von Erwin zu Bruder Robert O'Brian, einem walisischen Mönch, der sein Schweigegelübde brechen musste, weil er den Koch gefeuert hat. Ich lasse die geschickten Bögen im Schrank, übergehe die Frage und erzähle lieber die Geschichte. Als Mönch bei den Trappisten lebt Bruder Robert auf einer abgeschiedenen kleinen Klosterinsel in Wales zusammen mit 14 anderen Mönchen. Gemeinsam haben sie sich einem strengen Schweigegelübde verschrieben, fristen ein eremitisches Dasein auf ihrem klitzekleinen Eiland. Gesprochen wird nur in Notfällen. Der Notfall scheint nun eingetroffen, denn nach 23 Jahren hat die Abtei ihrem Koch und Mädchen für alles, Andrew McHardy und seiner Frau gekündigt. Aus Kostenspargründen, und weil der Koch gern trinkt. Der fand das doof und hat nun Beschwerde beim Arbeitsgericht eingelegt. Somit musste der Glaubensbruder in einer kleinen Nussschale zum Festland rudern und sein Schweigegelübde brechen, um sich vor dem Kadi zu verantworten.

Weitere Neuigkeiten: Die Zebraspringspinne ist von der arachnologischen Gesellschaft zur Spinne des Jahres 2005 gewählt worden und damit Nachfolgerin der grünen Huschspinne (2004), der großen Zitterspinne (2003) und der Listspinne (2002). Ob es auch Spinnen gibt, die Erwin heißen oder ob demnächst das Tief "grüne Huschspinne" über uns hinwegdonnert, bleibt wohl den elfenbeinumturmten Forschern überlassen. Dank und Gruß für Anregung geht nach Zwingenberg.

2 Wortmeldung(en):

Blogger nora meint...

:) Nichts zu danken. War nur etwas verwundert, als ich wie gewohnt über deine heutigen Ergüsse las und mir Manches so unglaublich vertraut vorkam.
..Sage mal, dauert das es bei dir auch immer so ewig, bis geschriebene und bereits veröffentlichte Textbeiträge auf der Seite erscheinen (das Gleiche gilt übrigens für Kommentare)? Ab und zu wird auch einfach mal ein Text unterschlagen oder völlig willkürlich zwischen anderen eingeordnet.

9/1/05 20:36

 
Blogger Oles wirre Welt meint...

Manchmal ja, manchmal nö :)

1/2/05 16:24

 

Kommentar veröffentlichen

<< Home