Freitag, September 23, 2005

Der Staat, den wenige mögen, wie es scheint

Später Nachmittag. Ein weiterer Tag schliddert dem Ende entgegen.

Dunkleres Grau durchbricht ein helleres. Tausend angespitzte Ellbogen im Untergrund, die den hohlen Klang von Füßen auf blankgebohnerten Fußböden aushöhlen. Der Verkäufer schließt den Ein-Euro-Laden auf und zählt die Verrückten, während er sich auf die Unterbeißt, damit ihm kein "Ich hasse Winnipeg" entflutscht.

Sieben Minuten zu spät erst prüft der Fahrer den Rückspiegel. Die Ruhelosigkeit der wuselig bevölkerten Fahrer verkündet: "The Guess Who" sind für'n Arsch, die "Jets" waren eh lausig, die gleiche Stimmung - Tag für Tag. Und in der U-Kurve hat jemand schon wieder den Wagen abgewürgt, führt weltverloren Selbstgespräche und hört, wie der Benzinpreis seinen Satz nachäfft: "Ich hasse Winnipeg!".

Weit über uns allen, lehnt sich unser goldener Businessjunge in den Himmel, wird sehen, wie das nördliche Ende erstirbt,und singen: "Ich liebe diese Stadt", daraufhin aber seinen Wasauchimmerball ausschreien lassen: "Ich hasse Winnipeg!"

1 Wortmeldung(en):

Anonymous Anonym meint...

Das gibt echt was her, mit diesen Weakerthans Interpretationen, ne? Ich werd bei Gelegenheit auch mal wieder einen nachschießen. Schön, Ole.

23/9/05 10:38

 

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