Freitag, Januar 27, 2006

Bon anniversaire!

Kulturtouristen werden mehr als je zuvor mit Mörike als Reise-Lektüre nach Prag strömen. Vielleicht ertönt zur Abschlussgala der WM gar das Lacrimosa aus dem Requiem? Vielleicht fällt die WM wegen des Mozartjahres auch komplett aus, wie Rattelschneck in der Zeit mutmaßte?

Die Jubiläums- Marketing-Maschine sirrt wie irre. Nach Einstein nun Wolferl. Gedenkjahre haben (gerade in diesem Fall) absolute Berechtigung, vor allem aber Höchstkonjunktur. Der Hype des Giganten macht mich fast schwindelig, treibt beinah in die Flucht. Erst nächstes Jahr wieder Mozart hören.

Doch einer der großartigsten Komponisten der Musikhistorie hat trotz meiner zähneknirschenden Abneigung gegen seine kommerzielle Ausschlachtung verdient, dass ihm ein Musikwissenschaftsstudent zum 250. Geburtstag gratuliert. Herzlichen Glückwunsch, Johannes Chrysostomus Wolfgang Gottlieb.

7 Wortmeldung(en):

Blogger kein einzelfall meint...

Jawohl! Hype ist sowieso unumgänglich. Den dann wenigstens um einen, der es wert ist. Und es auch in 250 Jahren noch sein wird.

27/1/06 10:41

 
Anonymous Anonym meint...

fehlt da nicht "amadeus"? ungefähr 2/3 seiner vornamen heißen aber sowieso "von gott geliebt", da macht das nicht wirklich was aus.

27/1/06 12:05

 
Blogger Oles wirre Welt meint...

amadeus war ja ne selbstzuschreibung, der Gottgeliebte hieß eigentlich so, wie's da steht. :)

27/1/06 12:14

 
Anonymous Anonym meint...

na ihr habts gut... ich sitz hier in wien und muss den ganzen schwall über mich ergehen lassen... aus nächster nähe ist auch ein schuss aus der (kultur)gaspistole tödlich. allerdings ist es schon witzig, mit welcher penetranz salzburg und wien um "ihren" mozart streiten.

27/1/06 14:39

 
Blogger 1 meint...

Das ist allerdings mal ein Hype, gegen den ich nichts einzuwenden habe.

27/1/06 14:47

 
Blogger Oles wirre Welt meint...

Also mich zu Mozart irgendwohinstoßen? Och nö. :) Mozarts Verhältnis zu Tomte kann man nur erraten. Aber lustige Vögel hat Wolferl ja gemocht. Ob er indes Thees als Tamino in einer Indie-Zauberflöte toll gefunden hätte, bleibt dem heiligen Spekulatius überlassen. :)

27/1/06 21:27

 
Anonymous Anonym meint...

Also ich bin auch in Wien daheim und hab vom Mozart-Schwall bislang nix bemerkt. Und, ad Hype, ich schließe mich dem Herrn Roscic an, obwohl mir der sonst unsympathisch ist:

"Es wird ja wohl erlaubt sein, daß man zum 250. Geburtstag eines der größten Genies, die diese Welt hervorgebracht hat, kurz das Knie beugt. Dass das nicht von allen mit der gleichen Geschmackssicherheit bewältigt werden wird, gehört nunmal dazu."

(Bogdan Roscic, Platten-Manager, in profil 48/2005)

28/1/06 16:22

 

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