Sonntag, August 29, 2004

Teetasse statt Bierglas, Bude statt Bühne

"Nicht die Dinge bringen die Menschen in Verwirrung, sondern die Ansichten über die Dinge." (Epiktet)

Eine mögliche Ansicht wäre:

Es ist ein Unterschied, ob man eine schwarze Schachfigur in eine Teetasse oder ein Bierglas wirft.

Für heute abend regiert dann bei mir doch Teetasse statt Bierglas. Eine schwarze Schachfigur besitze ich nicht, also kann ich auch keine irgendwo hinein werfen. Wen irgendwelche Dinge oder meine Ansichten verwirren: Better times are on the way!

Samstag, August 28, 2004

Wann wird's mal wieder richtig Sommer?

Ist Sommer das, was man draus macht? Doof ist nur, wenn man im Sommer das, was man machen möchte, nicht so richtig machen kann, weil der Sommer macht, was er will. Momentan sieht es doch haarscharf danach aus, als würde die Idee in sintflutischem Regen versuppen, heute abend in Frankfurt beim Museumsuferfest zwischen Bühnen, Bands und Buden hin und her zu springen.

Anstatt dass Sonnenstrahlen morgens durch mein Fenster schießen, meine Nase kitzeln, während ich halb im Schlaf noch niese, knackt und poltert mein altersschwaches Fenster im Sturm, während ein klatschnasser Trommelwirbel gehetzt durch die Luft geworfener Regentropfen vom Himmel stürzt. Ich sitze hier hoch und trocken, der trübschlierige Tee dampft heiß in der Kanne, das Toastbrot kracht, wenn man reinbeißt. Aber ich werde gleich meinen Neopren-Anzug vom Haken nehmen und in reißenden Fluten bergab zu Aldi schwimmen.

Nachdem der Regen schon drei Open-Air-Kino-Besuche in Wiesbaden zu nichte gemacht hat, kriegt er immer noch nicht genug, wie es scheint. Irgendjemand im Wetterministerium freut sich diebisch, Träume platzen zu lassen, wie die Plastikluftbläschen von Schutzumschlägen. Sacknase!

Freitag, August 27, 2004

Die lustischen Färnsähreporter

Der Reporter des Handball-Halbfinals Deutschland-Russland hatte heute auch einen Clown gefrühstückt. Kostprobe:

"Wie ein Dildo hüpft Heiner Brand nervös an der Seitenlinie hin und her."

Donnerstag, August 26, 2004

Konfitüre oder Marmelade? Ernährung jenseits von Breitmaulfröschen

Wie viel Marmelade passt wohl in die Kofferräume von dreizehn Autos? Und wer bekommt die Marmelade hinterher wie wieder aus dem Kofferraum heraus? Die Marmeladenmenge die in dreizehn Kofferräume gepasst hätte, war nie in Kofferräumen, sie war jedoch auf zehn Jahre verteilt jeweils zwischenzeitlich im Magen von Craig Flatman.

Der Fünfzehnjährige, ein englischer Schüler, ernährt sich seit elf Jahren von Marmeladenbroten. Einzige Ausnahmen sind Schoko-Cornflakes zum Frühstück und ab und zu ein Stück Schokoladenkuchen. Dazu trinkt er Milch. Sobald er etwas anderes isst, wird ihm schlecht - sagt er zumindest.

«Es ist wirklich schade, denn ich würde zu gerne Sachen wie Hamburger und Pommes frites essen», beteuerte er in der «Times». Die Zeitung rechnete aus, dass die von ihm vertilgte Marmelade den Kofferraum von 13 Autos füllen würde. Seie Schulfreunde nennen ihn nur den «Marmeladen-Jungen». Wenn Familie Flatman einmal im Restaurant essen geht, müsse sie vorher immer fragen, ob sie für Craig ihre eigenen Brote mitbringen darf.

Seine Eltern hätten lange alles Mögliche versucht, um ihn auf einen anderen Geschmack zu bringen. Aber inzwischen hätten sie sich damit abgefunden: Es schade ihm ja anscheinend nicht. Abgesehen von Kinderkrankheiten wie Windpocken war Craig nach Aussage seiner Eltern immer gesund. Er hat noch nicht mal eine Zahnfüllung und auch keine Probleme mit Übergewicht: Für seine 1,84 Meter ist er mit 69 Kilogramm eher dünn.

Seine ungewöhnlichen Ernährungsgewohnheiten gehen wohl auf die frühe Kindheit zurück: Als Baby verweigerte er den Umstieg auf feste Nahrung. Das Einzige, das er schließlich herunterbekam, war Brot mit Zucker, später mit Schokobelag und dann mit Marmelade. Der Arzt Thomas Stuttaford wies in der «Times» darauf hin, dass es wichtig sei, Babys im Alter zwischen sechs und zehn Monaten nicht nur an möglichst viele Geschmacksrichtungen, sondern auch an Nahrung von unterschiedlicher Konsistenz zu gewöhnen. Nur Marmeladenbrote zu essen, könne auf Dauer nicht gesund sein - es fehlten wichtige Vitamine.

Mittwoch, August 25, 2004

Ei kju

Nachdem ich letzte Woche auf www.botschaft-ostfriesland.de entdeckt habe, dass Ostfriesen als soziale Gruppe für die neue IQ-Show mit Günther Jauch gesucht werden, wollte ich Hilmar ja motivieren, dass wir uns mit schwarz-rot-blauer Fahne samt Tittenadler bewaffnet nach Köln stürzen, um die Ehre unserer Heimat zu verteidigen. Das hat auch geklappt. Nun hab ich da angerufen, und alle Ostfriesen sind schon gecastet. Mit dabei: Temmo (termostat.de). Auch ein würdiger Kandidat für die Rettung der Teetrinker-Ehre! Daumen drücken!

chant des oiseaux, poisson et la beauté

Schönheitspflege und Fisch liegen dicht beieinander, zumindest in Mainz. In der Nähe der Rheinallee im Schatten des Doms kann man durch winzige, enge Gässchen schlendern. Und dort findet man Seit an Seit abwechselnd ein Beauty-Studio, das Models für "Permanent Make-Up" sucht, einen Fisch-Laden, einen Friseursalon, einen Fisch-Laden, ein Spirituelles Energie-Zentrum mit Magnetfeldtherapie, einen Fisch-Laden...

Direkt um die Ecke der Schönheitsfischgassen liegt der "Heilig Geist". Ein ehemaliges Spital, von außen irgendwo zwischen Tempel und mittelalterlichem Bunker, mit riesigen, hohen Gewölben, in denen sich edel und "stylish" speisen und trinken lässt. Und mit nettem Biergarten, den wir gestern mit dem Praktikantenstammtisch bevölkert haben. Höhepunkt sind die Toiletten. Alle Klotüren sind aus weiß gestrichenem Holz mit schrägen Lamellengittern - erinnert ein wenig an Umkleidekabinen auf Bornholm anfang des 20. Jahrhunderts oder an überdimensionale Kleiderschranktüren. Dazu stehen Yucca-Palmen in den Ecken. Aber der Clou ist die Endlos-Schleife mit Vogelgezwitscher, die einem ein sehr waldwiesiges Gefühl gibt, während man sich erleichtert.

Henning findet Biergärten und Stammtische blöd, sagt er. Die Profanität der Gesprächsinhalte führt bei ihm zu Langeweile, sagt er.
Etwas verdutzt war ich, als er mich fragte, ob man irgendwo lernen könne, wie ich zu schreiben, und ob ich Kurse dafür belegt hätte. Ich glaube nicht, dass ich Kurse belegt habe, sagte ich. Dass man das lernen kann, ist gut möglich, sagte ich.

Aber apart from that: Ich werde am WE doch nicht nach Münster fahren. Samstag spielt die Sam Ragga Band in Wiesbaden für lau und Sonntag spielen Tomte und die Mediengruppe Telekommander... Ich denk', da geh ich mal hin. Freitag spielen auch noch Wir sind Helden, aber die kosten 23 Euro und das ist mir ein bisschen zu teuer.

Montag, August 23, 2004

Problematisch...

Aufgeschnappt im Kommentar des olympischen Frauenfußball-Halbfinales:

"Die amerikanische Torfrau hat deutliche Problemzonen, die sie bisher aber wegen Unterbeschäftigung noch nicht zeigen musste."

Liquorice whip

Vielleicht ist ja auch bei mir bald mal wieder ein Date absehbar. Ich bin schwer dafür. Und wenn, werde ich wahrscheinlich kein Lakritz als Kabberzeug kredenzen. Hab grad erfahren: Süßholzwurzel im Lakritz wirkt triebhemmend!

Donnerstag, August 19, 2004

Präraffaelitische Sintfluten

Es ist manchmal schon überraschend, wie viel Wasser in kürzester Zeit vom Himmel stürzen kann. Gefühle an vergangene Münsteraner Sommer wurden wach, als wir gestern gemütlich am Rhein saßen, den lauen Sommerabend genossen, und sich urplötzlich wahre Sintfluten über uns ergossen. Auf dem Fußmarsch zum Bahnhof war ich schon so klitschnass, dass das Wasser in meinen Schuhen matschte, als befände ich mich auf einer Wattwanderung. Praktischerweise habe ich den Bus am Bahnhof noch verpasst, konnte nach Hause laufen und am Ende des Kneippschen Wassertretens sogar meine Unterhose auswringen. Ein überraschend nasses Ende eines witzigen Abends.

Interessante Gesprächseröffnung:

H. (aus dem Nichts heraus): "Präraffaeliten... was sagst Du dazu?"

Montag, August 16, 2004

Auratische Verblüffung

Henning überrascht mich immer wieder. Heute kam ich zufällig am Kaffee-Automaten vorbei, wo er stand. Und er begrüßte mich mit den Worten: "Ach... an Dich habe ich gerade gedacht. Und irgendwie habe ich das Herannahen Deiner Aura, die hier in den Hallen schwebt, gespürt. Geht's Dir da ähnlich?" Es ging mir ziemlich unähnlich, und ich war verblüfft. Von einer herannäherungsfähigen Aura bei mir hab ich bisher nie etwas bemerkt. Ich entdecke immer wieder neues an mir.

Samstag, August 14, 2004

Miss Müggenmarkt im Bild

http://www.rheiderland.de/rz/archiv/aug04/09_08.pdf

Unter dem Link kann man sich die Müss Müggenmarkt auch im Bild ansehen. Ich hätte ja die hinten rechts gewählt. Aber ich bin weder gefragt worden, noch habe ich von jetzt an vor, noch weiteres zum Thema Miss Müggenmarkt von mir zu geben. Ich denke, es reicht. :-)
Es gibt Leute, die sind enttäuscht, dass man im Makro-Markt keine Kötbullar kaufen kann.

Donnerstag, August 12, 2004

Nachtrag Miss Müggenmarkt - Kommentar Freerk H. Hoek: "Door weern Wichtn doorbie, de harren vööllicht'n Breeimoors! Jeejgett neei!"

Nachgedacht...

Mir ist vor Kurzem etwas aufgefallen: Wenn ich nachdenke, passiert es öfter, dass sich Daumen und Zeigefinger der linken Hand zu einer Art "L" abspreizen und ich dann den Daumen unters Kinn lege und den Zeigefinger an den linken Nasenflügel. Erinnert ein wenig an Wicki, den kleinen androgynen Zeichentrickwikinger. Vielleicht sollte ich mal drüber nachdenken, seit wann und wieso ich das mache. Während ich drüber nachdenke, werde ich wahrscheinlich den linken Daumen unters Kinn und den Zeigefinger an den linken Nasenflügel halten.

Halbe Handballmannschaften auf dem Laufsteg

So! Es ist raus! Die Miss Müggenmarkt ist gewählt - erst gab es nur zwei Anmeldungen, dann hat sich die halbe Damenhandballmannschaft des des Jippjapper Sportclubs noch zur Wahl gestellt. Ob die Siegerin Handball spielt, weiß ich nicht, aber sie hat scheinbar aufreizend schick Tee serviert. Wer mehr wissen will: http://www.ga-online.de/inhalt/2004-08-09/ostemsol/ed30933004_22104.html

Wir gratulieren. Fragt sich jetzt trotzdem noch, wie es auf dem Haldern war.

Diegetische Fixierung des Mainzer Rheinstrands

Die "diegetische Fixierung rätoromanisch-psychologischer Folierung des Seienden". Davon wurde mir vor Kurzem erzählt. Was das sein soll? Keine Ahnung. Ich habe auch nicht nachgefragt. Wem die diegetische Fixierung rätoromanisch-psychologischer Folierung des Seienden wichtig ist, der darf gern davon erzählen.

War abends mit Jacques unterwegs. Er sieht aus wie eine Kreuzung aus einem leicht zerzausten Harry Potter und Arne von Tocotronic. Mit ihm war ich gestern am "Mainzer Rheinstrand". Jede Stadt, die etwas auf sich hält, hat ja inzwischen einen Haufen Sand an den Rand irgendeines Wassers gekippt, Liegestühle und Bambushütten aufgestellt und verkauft zu eleganten Chilloutklängen Cocktails, Bier oder auch Currywurst. War trotzdem schön. Direkt am Wasser sitzen, Sonne untergehen sehen, Bier trinken. Nachts bin ich noch mit Rhawa, einer meiner Etagenmitbewohnerinnen auf die Dachterasse unseres fünfzehnstöckigen Wohnheims geklettert, und wir haben uns stundenlang den Sternenhimmel angeschaut, Sternschnuppen gezählt und uns Sachen gewünscht. So viele Wünsche, wie ich hatte, wird wahrscheinlich keiner in Erfüllung gehen, weil ich die Sternschnuppenwunschbearbeitungszentrale völlig überfordert und damit wahrscheinlich verärgert habe.

Sonntag, August 08, 2004

Short Cuts

Da fällt mir ein: Ich bin neugierig. Ich war weder auf dem Haldern, noch auf dem Jemgumer Müggenmarkt. Wie war's auf dem Haldern und wer ist "Miss Müggenmarkt" geworden? Ich warte gespannt auf Neuigkeiten!

Haselmäuse gegen Völlerei, Superwetter, wenig los

Etwas unerwartet hat mich dann doch heute ein leiser, wehmütiger Anflug von Heimweh erwischt. Es ist famosestes Wetter, traumhafter Sonnenschein, aber es fand sich niemand, mit dem ich gestern abend am Rhein sitzen konnte und niemand heute zum Schwimmengehen. Ein Großteil der Leute auf dem Flur muss entweder für Klausuren lernen, ist zum Hausarbeitenschreiben nach Hause gefahren, besucht die französische Heimat oder hat andere Termine. Und allein schwimmen und abends saufen gehen macht dann ja doch nur halb so viel Spaß!

Nun ja... soll nicht heißen, dass ich ein völlig sozialkontaktarmes Dasein friste - das nicht. Nur in entscheidenden Momenten haben meine bisherigen sozialen Kontakte scheinbar keine Zeit. Schade. Wer von Euch Lust hat, mal die "rosafarbene Stadt" kennen zu lernen - Ihr seid nach wie vor alle herzlichst eingeladen. Was im gerade geschilderten Zusammenhang ja fast wie ein dramatischer Hilferuf klingen mag - aber so ist es nicht und auch nicht so gemeint! :-)

Ansonsten hab ich das Harry Mulisch-Buch erstmal beiseite gelegt. Literarisch hervorragend, aber doch sehr düster und schicksalsverwittert. Keine Sommerbuchlektüre zum Entspannen.

An alle, die auf dem Haldern waren: Ich beneide Euch!

Ich lese jetzt "World's End" von T.C.Boyle - ein super Buch, sehr witzig. Und ich habe gerade gelernt, dass Menstruationsblut von Haselmäusen, gemischt mit Spitzwegerichsaft und verrührt mittels eines Leopardenreißzahns hilft gegen Völlerei und Gefräßigkeit. Wer von Euch die drei Zutaten im "Spinnrad" oder woanders auftreiben kann, könnte sich so endgültig einer der Todsünden entledigen. :)

Freitag, August 06, 2004

Zu zarten, sanften Klängen von Satie bin ich meinem nächtlichen Schlummer entglitten. Funkelnde Sonnenstrahlen kitzelten meine Nase, halb im Schlaf geniest habe ich nicht. Zum Frühstück ein gutes Buch gelesen - "Das Attentat" von Harry Mulisch. Der Umschlag ist rosa, aber wir sind ja in Mainz...

Donnerstag, August 05, 2004

pecunia deliqua

Unschön ist die Formulierung "gefickt sein". Unschön ist aber auch meine finanzielle Situation momentan. Insofern fühle ich mich unschön formuliert. Oder so.

Jammern will ich nicht, aber neben den eh schon bestehenden ca. 200€ Zusatzkosten monatlich durch die 3Sat-Hospitanz haben sich grad eben nochmal 80€(!!!) dazugesellt. Munter, lustig, teuer. Meine eigentlich grandiose Idee, hier wieder Sport zu treiben und mit dem Rad auf den Lerchenberg zu düsen, wurde jäh unterbrochen. Ich hab mir praktischerweise einen Felgenriss im Hinterrad eingefangen.

Und der "Düürverkooper" von Fahrradhändler hätte mir das Rad zwar noch für 30€ zentriert (Proliferation! schreien die Fremdwortfetischisten, Wucher! brüllt das Volk!), dann hätte mein Hinterrad aber bei einer leichteren bis schwereren Berührung mit irgendetwas Unvorhergesehenem aber auch schnell seine "Unwuchtigkeit" wieder gehabt! Was doppelt teuer geworden wäre, zumal über kurz oder lang eh ne neue Felge fällig gewesen wäre. Da hilft es auch wenig, dass ne neue Felge inclusive Einspeichen in Leer ca. 30 € weniger gekostet hätte. Ich muss in den sauren Apfel beißen. Zu meinen Lieblingsgerichten zählt so einiges, saurer Apfel aber nicht. Ob er weit vom Stamm fällt, weiß ich nicht.


Gerade jetzt fällt mir auch unangenehm auf, dass ich in Alchimie nicht gut genug aufgepasst habe und auch nie ausreichend Wert darauf gelegt habe, einen zauberkasten zu bekommen. Sonst könnte ich jetzt vielleicht Geld aus einem Hut zaubern, wenn ich vorher noch genügend Geld zusammenkratzen könnte, um mir einen Hut zu kaufen oder im Kostümverleih zu borgen. Geld istschön, wenn man welches hat. Falls jemand sogar zuviel davon überhat: Hier wäre ein dankbarer Abnehmer! :-)

Mittwoch, August 04, 2004

Un' watt is mit Tee?

Mainzer Wasser taugt nicht wirklich für Ostfriesentee. Der Bünting schliert hier gewaltig.

Neues aus der fröhlichen Wissenschaft

Eine Dortmunder Wissenschaftlerin beschäftigt sich mit dem Verständnis von Werbeslogans und hat bei einer Untersuchung unter anderem herausgefunden, dass 85% der Probanden den Sat.1-Slogan "powered by emotion" mit "Kraft durch Freude" übersetzen.

Das könnte einem zu denken geben.

Montag, August 02, 2004

Mich machen Blumen an: Ich bin ein Blumenmann

Ob es wohl spannend ist, Themenredakteur bei Jürgen Fliege zu sein? Als ich heute Videomaterial für den neuen Trailer gesichtet habe, sprang der Fernseher zwischendurch auf die tolle Pastoren-Talkshow. Jürgens Thema: Pflanzenflüsterer - Ich habe den grünen Daumen. Da war ein dicker alter Gnom, ganz in grün gewandet, mit spinatgrünem Hut, moosgrünen Filzpantoffeln und froschgrünem Rauschebart, der eine Wiederaufzuchtstation für ausgesetzte Pflanzen betreibt. Sein Liebling ist "Schumi-Blumi", die schnellstwachsende Geranie aller Zeiten. Er spricht mit ihr, erzählt ihr Geschichten, sie hört zu.

Andere Gäste hatten beobachtet, dass ihre Pflanzen viel prachtvoller gedeihen, seitdem sie die neue CD von Andrea Berg gekauft haben; ein schmallippiger Kauz versucht, Liebesbeziehungen zu Kartoffelkäfern aufzubauen...

Flieges Fazit am Ende: "Eins bleibt festzuhalten, liebe Zuschauer: Pflanzen können etwas, was Sie nicht können -Sie laufen nicht weg." Wer kann hier was nicht, und was will mir das sagen?

Sonntag, August 01, 2004

Hitzeschlappe Neuigkeiten

Il faut que j'améliore mon Francais. Zumindest muss ich es mit einem feuchten Lappen fix wieder entstauben. Mainz hat eine riesige Erasmus-Parterschaft mit Dijon. Und so kommen jährlich ca. 200 Franzosen nach Mainz und umgekehrt. Sechs Franzosen und Französinnen wohnen allein auf meinem Flur. Durchaus sehr gut aussehend.

An meinem ersten Abend im Wohnheim wurde ich gleich zu Crêpes und Wein eingeladen. War supernett. Die Leute hier sind generell supernett auf der Etage.

Was mein Zimmer betrifft: HomaLa war groß dagegen - 8m², der Schreibtisch misst 70 mal 70 cm; auf den 8m² befinden sich noch ein abgetrenntes Waschbecken, ein großer Schrank und ein "Oaskoastn" (österr.: Eiskasten = dt.: Kühlschrank). Der Klotz, in dem ich wohne, hat insgesamt 15 Stockwerke, ich wohne im vierten. Aussicht auf viel Beton, weitere Hochhäuser, Teerpappendächer, ein paar Bäume, Autos, Müllcontainer und Garagen.

Am Samstag war ein riesiges Frühstück auf der Dachterasse mit Panoramablick. Das war echt großartig.

Seit gestern hab ich nun auch, Mama sei Dank, meinen weiteren Kram - Rechner, Anlage, Kochzeug... dooferweise hab ich das Anlagen-Netzkabel vergessen. Morgen neues kaufen. Noch keine Musik. Schade.

Es ist unglaublich heiß, die Hitze staut sich im Zimmer, kriecht überhaupt nicht mehr raus, und ich hänge so agil wie zähtrüber Zuckerrübensirup vor dem Rechner und zerfließe. Insofern ist mein Schreibfluss heute auch sehr ausgetrocknet.

Bin zweimal bei brüllender Hitze und Schwüle mit dem Rad den Lerchenberg hochgejagt, hab die verschiedenen Anfahrten getestet. Anstrengend. Etwa zwei Kilometer mit 5% bergauf sind für Tour-de-France Maßstäbe zwar beinahe lächerlich, aber da ich in nicht soooo guter Frühform hierhergekommen bin, muss ich die Berfahrerqualitäten in mir erst noch wieder wecken.

Morgen gibt's nen neuen Text. Über T.C. Boyle. Dann geht's mittwoch weiter.