Napoleon solo
Der dreiundzwanzigste März huschte im Wind, die Musik erstarb. Wenn Du jetzt nicht das Beste aus uns rauskitzeln kannst: Es ist, weil's für immer ist! Macht keinen Unterschied. In Deinem Alphabet fehlen Buchstaben. Siebzehn, einbalsamiert, und Särge werden ins Wetter herabgelassen, ein tiefschürfender, munterer Sprühregen.
Zupf auf dieser zerborstenen Harfe, wir wurden getroffen von den Akkorden, gesetzt von ihren Herzen. Ja, dies ist für immer.
(frei nach At the drive-in: Napoleon solo)
12 Wortmeldung(en):
Selbst übersetzt ? Alle Achtung ! Nur zwei Anmerkungen: ob man "no sign of relief" nicht besser mit "Kein Zeichen der Erleichterung" übersetzt ? ;-) Und für die Harfe würde ich das Wort "zerbrochen" vorschlagen. Ist zwar konventioneller, aber "zerdeppert" ist ein bisschen zu umgangssprachlich für das doch recht neutral-normale "broken". Und zerbrochen hat ja auch ein z...;-)
Bitte noch mehr von der Art ! Und am besten gleich noch eine mp3 zum runterladen...
25/11/05 23:21
Selbst übersetzt, ja. Zerdeppert mochte ich persönlich lieber als zerbrochen, das "k" vor "ein Zeichen von Erleichterung" hat scheinbar der gefräßige Buchstabenfutterfuzzi gemampft. Wird nachgebessert. Ist ja sonst auch sinnentstellt. :)
Ähnliche Projekte gab's ja in diesem Theater schon zweimal mit den Weakerthans, vor ein paar Wochen oder Monaten. :) Weitere werden von Zeit zu Zeit folgen.
26/11/05 03:16
Mp3 reinstellen geht leider nicht. Zum einen besitze ich keinen Webspace, wo das ginge. Zum zweiten habe ich den Song nur auf Platte. Zum dritten gibt's den Song nicht legal irgendwo zum kosntenlosen Runterladen, wohin ich verlinken könnte. Zu hören gibt's ihn aber auf der famosen Platte "In/Casino/Out" (1998) oder auf der ebenfalls großartigen Quasibestofzusammenstellung "This station is non-operational" (2005).
26/11/05 03:35
"Zerborsten" ist genau das, was ich suchte, aber mir nicht eingefallen ist ! Schööön. Danke für die Plattenhinweise ! Schau aus dem Fenster und freu Dich über den Schnee ! ;-)
26/11/05 08:25
Moin Ole.
Mir fällt grad ein Radioheadzitat ein, das ich an dieser Stelle, wo ich mich einmal mehr in dem virtuellen Raum Deines Internettagebuches, or whatever it is, verlaufen habe. Das Zitat ist kurz und schmerzlos:
"You're living in a fantasy world"
Du kennst diese spontanen Eingebungen, die meist nichts zu bedeuten haben, auch wenn ich der Meinung bin, sie seien hintergründig. Häufig erkenne ich erst spät, daß sie in der Tat völlig belanglos sind. Vielleicht werde ich das auch in bezug auf diese Eingebung erkennen, vorerst halte ich sie für hintergründig und subtil. Möglicherweise liegt es an Dir, eine Entscheidung darüber zu fällen.
26/11/05 12:51
Dedicated to Napoleon and all zerborsten items:
Waterloo, couldn’t escape if I wanted to
Waterloo, knowing my fate is to be
with you
Waterloo, finally facing my waterloo
26/11/05 12:57
Das Entscheidungsfällen vertage ich vorerst. Momentan bin ich in meinem verschneiten Hirn auf Ideensuche für den zündenden Rezensionseinstiegsfunken...
26/11/05 13:09
Und vielleicht noch ein Wort zur Bloggomania, das wahrscheinlich in ähnlicher Form schon anderenorts geäußert worden ist, das ich Dir auch schon verbal übergeben habe:
In der Bloggsphäre zu leben, bedeutet nicht nur der neu eröffneten Möglichkeit zu mehr oder minder exzessivem Narzismus anheim gegeben zu sein, sondern auch eine massive Veränderung der Textproduktion und Rezeption. Während man den Texten anderer wenige kognitive Kapazitäten zur Verfügung stellt, widmet man den eigenen um so mehr. Das führt in der Konsequenz zu einem fröhlichen Solipsismus der Bloggercommunity, bei der alle Schreiberlinge in ihren virtuellen Kartons sitzen und nur hin und wieder aus dem Deckel herauslugen, um dann schnell wieder ins Dunkel des Kartons zu verschwinden und die Innenseiten desselben mit seltsamen Hieroglyphen zu bekritzeln.
Daher mein Aufruf: Mehr und wirkliche Intertextualtität in der Blogpraxis und nicht nur einsames Räsonnement.
Im Übrigen ist diese Anmerkung sicherlich im Hinblick auf das Radioheadzitat hin interpretierbar, bildet aber nur einen Teilaspekt dessen, was ich im Auge habe. Die Stoßrichtung ist grundsätzlicher Natur.
Und ach: Fühl Dich bitte nicht angegriffen. Das liegt mir fern. Versteh diese wirren Äußerungen eher als Verlängerungen unserer Gespräche über die verschiedensten Phänomene.
26/11/05 13:10
Oh, Frau Kein Einzelfall bringt uns den Schwedenpop.
26/11/05 13:14
Ich fühl mich nicht angegriffen. Ich fühl mich nur noch ein wenig übernächtigt, momentan. :)
26/11/05 13:15
Der Bixler Cedric hat ja doch schon immer ein bisschen gesponnen. Man versteht auch auf deutsch nix, aber die Übersetzung ist hervorragend. Toll gemacht. Wurde auch Zeit, daß diesem großartigsten ATDI-Song aller Zeiten mal ein Denkmal gesetzt wird.
26/11/05 16:05
Auch ich gehöre nun zu den Schneeballschlachtveteranen. Es wurde höchste Zeit ! ;-) Na, Herr Absurdistan, hast Du Deine zündende Idee mittlerweile gefunden ? Bei all dem Schnee gewiß kein leichtes Unterfangen...;-)
26/11/05 18:30
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