Donnerstag, November 30, 2006

Fach - Sprache

Anna echauffiert sich, während hinter ihr bunte Rauchschwaden sich verknoten. Sie ist vor Jahrzehnten aus Russland hierhergekommen, hat in Moskau Chemie studiert und zeigt nun freiwillig Schülern, was man alles Praktisches mit Chemikalien anstellen kann. Explosionen erzeugen, Schmuck basteln, bunte Farben herbeizaubern und so weiter. Einen viel zu schlechten Ruf hat Chemie, sie ist erschrocken, wie wenig Schüler darüber wissen und wie wenig Lust sie im normalen Unterricht haben. Und so flucht sie auch über die Sprache, die der Disziplin schon vorab Wundmale in die Stirn ritzt: "Schauen Sie, jeder sagt, es sei zuviel Chemie in Lebensmitteln oder in Dünger. Aber sagt auch jemand, es sei zuviel Erdkunde in der Landschaft oder zuviel Physik in abgewogenem Obst auf dem Wochenmarkt?"

14 Wortmeldung(en):

Anonymous Anonym meint...

so ähnlich, wie keiner "gene" in seiner Nahrung haben will! Iih, Gene!

30/11/06 12:04

 
Anonymous Anonym meint...

Das ist keine Frage der Quantität. Es kommt ganz darauf an, ob sie stimmt, die Chemie, nicht wahr?

30/11/06 12:35

 
Anonymous Anonym meint...

ist auch ein bisschen viel sprache in deutsch.

30/11/06 14:14

 
Anonymous Anonym meint...

Touché.

30/11/06 14:59

 
Blogger Peter meint...

Die Frau kommt aus einem Land, wo die künstlichen chemischen Sachen noch eine erstrebenswerte Errungenschaft sind. Bei uns war das in den sechziger und siebziger Jahren auch so, aber mittlerweile kann man keine Punkte mehr holen mit Kunstdünger.

Die Frau kann ja nichts dafür dass sie aus einem Land kommt, wo man heute noch im Winter die Temperatur im Zimmer regelt in dem man das Fenster öffnet und schliesst.

30/11/06 18:07

 
Anonymous Anonym meint...

Hatte im Unterricht mal nen Schüler, der meinte, dass Chemie kein Schulfach sein sollte. Alles böse und so. Deswegen wolle er lieber ohne Chemie leben. Ich hab ihn gefragt, ob es ihm damit wirklich ernst ist. Und als er "ja" sagte hab ich ihn aufgefordert seine ganze Kleidung auszuziehen, nichts mehr zu essen, alle Stoffwechselvorgänge einzustellen und wenn er tot ist das Verwesen sein zu lassen. Anschliessend konnten wir vernünftig über die klassischen zwei Seiten einer Medaille reden. ... das ist Alltag - leider.

30/11/06 20:21

 
Blogger Oles wirre Welt meint...

@frl. pasteur: So reagiert man ja gerne auf Gene. :)

1/12/06 07:26

 
Blogger Oles wirre Welt meint...

@peet: Da hast Du nun auch wieder recht. Eine Russin, die damals im Studi-Wohnheim auf meinem Flur wohnte, erkannte auch ganz schön viel Heizung in einem Vier-Platten-Herd, bei dem sie (offenen Fensters) alle Platten auf volle Pulle stellte, weil ihr zu kalt war. :)

1/12/06 07:43

 
Blogger Oles wirre Welt meint...

@sillerin: Wo kämen wir da hin, wenn es soweit käme?

1/12/06 07:43

 
Blogger Oles wirre Welt meint...

@giftiger opa: Stimmt. :)

1/12/06 07:44

 
Blogger Oles wirre Welt meint...

@sabbeljan: ganz zu schweigen von der "langue" in Französisch und, der "lengua" in Spanisch, der "language" in Englisch und der "teanga" in Gälisch. :)

1/12/06 07:46

 
Blogger Oles wirre Welt meint...

@ralf: Mein alter Chemielehrer ist durch sein Fach indes psychotisch geworden, hat sämtliche Kunstharze, anorganischen Lacke und wasweißichnichtnochalles aus seinem Haus verbannt, ein komplett biologisch abbaubares Heim geschaffen, das von Giftstoffen frei sein sollte. Dieser Wahn indes, der ihn dazu bewegte, seiner Tochter alle Süßigkeiten und Plastikschulranzen, Polyester-T-Shirts etc. zu verbieten, hat ihn am Ende aber kranker gemacht als es jedes Wurmgift in Holzfasern je vermocht hätte, fürchte ich. Er ist irgendwann einer Sekte beigetreten.

1/12/06 07:50

 
Blogger F meint...

Wunder der Gentechnik: Anna kann Logik.

1/12/06 13:43

 
Anonymous Anonym meint...

Super Kommentar vom Sabbelmann!!!

7/12/06 13:43

 

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