Freitag, Januar 26, 2007

Wohl entkomm's

Es gibt verschiedene Theorien, wie man auf angenehme Weise lange wach und konzentriert bleibt. Die Kaffeetheorie habe ich verworfen. Kaffee macht nur inneres Nervenblitzgeflacker bei völliger Hirn-Apathie. Zumindest auf Dauer. Generell viel zu trinken wird empfohlen. Und so trinke ich derzeit pro Tag mindestens zwei bis drei (Thermos-)Kannen Pfefferminztee und zudem kaltes Leitungswasser. Bislang funktioniert es, hat indes den Nebeneffekt eines intensiven Blasenmuskulaturtrainings. Es bleibt unvermeidlich, sich zwischenzeitlich auf die - von den Handtrocknern auf Saunatemperatur geheizten - Sanitärräume der Unibibliothek zu begeben. Die Duftkonzentration hier übersteigt meine Hirnkonzentration allerdings noch um einiges.

"Seltsam. Ob hochgebildete Studenten nicht zu normaler Hygiene und zielgenauem Treffen der Auffangbehältnisse in der Lage sind?", fragte ich mich gerade, als ich über einem der Urinale den Aufkleber entdeckte: "Aus Hygienegründen wird dieser Raum videoüberwacht." Dass Videoüberwachung hygienisch ist und wirkt, war mir neu. Fraglich bleibt, ob die herkömmliche Reinigungstechnik Schrubben mit Wasser und Putzmittel nicht doch noch einen Tick effektiver ist.

22 Wortmeldung(en):

Anonymous Anonym meint...

Auch abseits aller feministischen Anwandlungen hätte ich hierzu noch einen Tipp abzugeben: Wie wärs mit Sitzen statt stehen? Nicht am Pissoir natürlich...
Ich weiss, gegen fünfundzwanzig (?) Jahre Usanz ist schwer ankommen, aber einen Versuch wert, vielleicht. Übe auch gerade, wenn auch in privaten Räumen. Denn hier putzt nicht die Signorita aus Arequipa, sondern ich. Oder meine Liebste. Was mich dann nicht glücklicher macht.

26/1/07 20:44

 
Blogger mq meint...

Es freut mich sehr, das dem Trinken ein hoher Wert beigemessen wird. Bei mir führt es jedoch zu entgegengesetzen Zuständen, Müdigkeit und Konzentrationsschwächen sind nicht selten die Folgen. Es mag aber mit der Beschaffenhet der Getränke zu tun haben ...

26/1/07 22:36

 
Anonymous Anonym meint...

Eine wirklich innovative Lösung des Problems ergäbe sich aber erst bei vollautomatischer Auswertung der Videoaufzeichnungen. Hierzu gehörte natürlich eine entsprechende vorherige Schwanzvermessung der Studentenschaft.

26/1/07 23:41

 
Anonymous Anonym meint...

Treffsicherheit ..
Beim Gastwirt R. in Raßberg bei Neulengbach hängt über den Pissoirs am Männerklo eine riesen Tafel mit dem alten Schmäh "Tritt näher, er ist kürzer als du denkst." Tafel und Schrift sind allerdings derart groß dimensioniert, sodass jeder normalsichtige WC-Benützer automatisch einen Schritt zurücktreten muss, damit er’s überhaupt richtig lesen kann.

27/1/07 10:42

 
Anonymous Anonym meint...

Ich stelle die gewagte These auf, dass Videoüberwachung nicht sauberer macht als keine. Zumindest riechen die nicht-videoüberwachten Damenklos dort nicht schlimmer (was nicht heißt, dass sie gut riechen würden). Ich wäre für eine Petition: Toilettenreiniger und Wischer für die ULB. Sofort. Das wär mal eine vergleichsweise sinnvolle Nutzung von Studiengebühren.

27/1/07 15:48

 
Blogger mq meint...

/Nömix: In F gibt es eine Spelunke, die haben kleine Fußballtore, wie man sie aus Tippkick-Spielen kennt, in die Mitte der Pissoirs gestellt. Und in jedem Tor baumelt ein kleiner Ball, der an einem Faden befestigt ist. Doppeleffekt: Befriedigung des natürlichen Spieltriebs und - zumindest solange eine gewisse Promillegrenze nicht überschritten ist - landet jede Stange Wasser da, wo sie hingehört.

27/1/07 18:47

 
Anonymous Anonym meint...

Ich hab die Mädelstoiletten in der Uni als derartiges Grauen in Erinnerung - ich denke nicht, dass es bei den Herren wirklich viel schlimmer ist. Ein altersbedingtes bzw. "lebensphasenorientiertes" Problem ist schuld.
- Videoüberwachung. Unfassbar. :-D

27/1/07 19:34

 
Anonymous Anonym meint...

Sie bringen mich immer wieder zum Lachen.. Unitoiletten mit Videoüberwachung, was für wunderbarer Stoff für einen Roman.

28/1/07 00:19

 
Blogger ChliiTierChnübler meint...

Also hier in Bern sind die Klos der verschiedenen Fakultäten blitzsauber. Ich spreche natürlich von den Damenklos...

28/1/07 12:10

 
Anonymous Anonym meint...

Wie machst Du das mit dem Trinken in der Bibliothek? Bei mir geht das mit dem exzessiven Trinken nur, wenn ich zu Hause lerne, aushäusig passiert mir eher das Gegenteil.

28/1/07 13:55

 
Anonymous Anonym meint...

Haaaalt ein, mein Kommentar, ich hasse es, unterbrochen zu werden. Grmpf!
Also jedenfalls ist Teetrinken gut für Nerv und Co, und grüner treibt mehr als jeder andere.

28/1/07 13:57

 
Blogger 100 Goldfischli meint...

Das ist eine sog. katalysatorische Komposit-Methode, deren Ganzes wirksamer ist als ihre einzelnen Teile. Das Schild will dir sagen:

"Aus Hygienegründen wird das Reinigungspersonal video überwacht" ...und wenn es nicht zur Zufriedenheit des Scheffs arbeitet, fliegt es nicht etwa raus sondern bekommt nur ein Drittel vom Gehalt.

Zur Zufriedenheit der Studenten könnte dieses Personal ohnehin nicht arbeiten. Niemand kann das.

28/1/07 17:12

 
Anonymous Anonym meint...

Ich habe da verschiedene Herleitungen:

+ Wenn alle derart mit Tee aufgeputscht auf das Klo wanken, - wer kann da noch viel erwarten?

+ Studenten sind einfach zu vergeistigt, um etwas trivial reales wie ein Urinal noch angemessen zu treffen.

+ Die Angst vor Videoüberwachung lässt ihnen die Hände zittrig und feucht werden. Stasi und Überwachungsstaat. Schwups, da heben wir die Pfütze.

+ Es sind einige auf härteren Drogen als Tee.

:)

28/1/07 23:25

 
Blogger Scheibster meint...

Die Unitoiletten, lieber Ole, sind ein Vorgeschmack dessen, was Du den Rest des Lebens vorfinden wirst. Auch in meinem Raketenlabor ist Treffsicherheit nicht an der Tagesordnung.

Gegen Videoüberwachung sträubt sich leider der Betriebsrat.

Und immer daran denken: Treffen können heißt nicht treffen müssen. Gilt auch fürs Sitzen. :-)

29/1/07 10:13

 
Anonymous Anonym meint...

4 Liter am Tag, mein Sohn!
Und zwar HOLSTEN!

29/1/07 11:20

 
Blogger Oles wirre Welt meint...

@thinkabout: Die Rasanz Deiner Usanz-Theoriebilfung erstaunt mich. :)

Wenn ich nicht vor Urinalen stehe, auf die ich mich ungern setze, oder in seltenen Fällen umstandshalber in freier Natur Gebüsche bevölkern muss, gehöre ich absolut zu derjenigen Gruppe, die gern auch leicht despektierlich "Sitzpinkler" genannt wird. ;)

30/1/07 09:13

 
Blogger Oles wirre Welt meint...

@markus: Da mag der Pudel des Hasenkerns im Pfeffer liegen. :)

30/1/07 09:14

 
Blogger Oles wirre Welt meint...

@opa: Immer diese Empiriker! ;)

30/1/07 09:14

 
Blogger Oles wirre Welt meint...

@nömix: Manchmal sind theoretische Ideen für die Praxis eher unpraktisch. ;)

30/1/07 09:22

 
Blogger Oles wirre Welt meint...

@markusII: Das wiederum ist eine hochintelligente Erfindung gewesen, die auch in Münster für große Erfolge sorgt. ;)

30/1/07 09:23

 
Blogger Oles wirre Welt meint...

@<°((( ~~<: Ich persönlich dachte ja eher daran, den Dreck wegzugucken mit Kameras. Man hält die Kamera drauf und schon ist es sauber. :)

30/1/07 09:25

 
Blogger Oles wirre Welt meint...

@MC: Darauf steige ich um, wenn ich durch bin. :)

30/1/07 09:31

 

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